Expeditions-Seereisen in warmen Gewässern

Es liegt in der Natur von Expeditionen, dass sie nicht genau im Voraus planbar sind. Wenn das Wetter nicht mitspielt, wenn es plötzlich an einem anderen Ort als geplant Eisbären zu entdecken gibt oder eine Bucht mit Eis zugefroren ist und eine Anlandung verunmöglicht, werden Route und Programm angepasst.

Die Crew und die Expeditionsleitung sind stets darauf bedacht, den Reisenden möglichst viel zu bieten. Gleichzeitig erwarten sie von den Reisenden, dass sie flexibel sind und sich auf das Abenteuer einlassen. So oder so immer im Vordergrund: Die Sicherheit der Reisenden. 

Der Tagesablauf an Bord eines Expeditionsschiffes variiert je nach Reiseziel, Wetterbedingungen und Art der Expedition. Dennoch gibt es einige wiederkehrende Elemente, die oft Teil der täglichen Routine sind.

Ein typischer Tag beginnt mit einem ersten Landgang oder Zodiac-Fahrten nach dem Frühstück, oft begleitet von Naturführungen oder Tierbeobachtungen. Nach dem Mittagessen folgt ein zweiter Landgang. Zwischen oder nach den Ausflügen werden wissenschaftliche Vorträge angeboten. Und vor dem Abendessen gibt es einen kurzen Rückblick auf den Tag und Informationen, was am Folgetag geplant ist.

Am Abend gibt es ein gemeinsames Abendessen, gefolgt von einem gemütlichen Programm wie Filmvorführungen, weiteren Vorträgen oder Zeit zum Entspannen – für sich oder an der Bar mit Mitreisenden. 

Gerade in abgelegenen Gebieten wie in der Arktis oder Antarktis kann es zwischenzeitlich stürmisches Wetter mit Wellengang geben. Hier hilft oft frische Luft, das Fixieren des Horizontes und dass Sie etwas Leichtes in den Magen bekommen. Sollte all dies nicht mehr helfen, gibt es Medikamente gegen Seekrankheit. Die Medikamente müssen frühzeitig eingenommen werden, um ihre Wirksamkeit zu erhöhen. Sollte es ganz schlimm werden, kann Ihnen der Schiffsarzt eine Spritze geben, die normalerweise schnell Linderung bringt.

Wichtig: Wenn man zum Beispiel für drei Wochen eine Antarktisreise bucht bedeutet das nicht, dass man drei Wochen Wellengang hat. Gerade in den polaren Gebieten fährt man oft in geschützten Buchten und Wasserstrassen. Aber es gibt natürlich Tage oder Nächte, wo das Schiff auf dem offenen Meer unterwegs ist und dann ist man – auch wenn die modernen Expeditionskreuzfahrtschiffe über Stabilisatoren verfügen – Neptuns Launen ausgesetzt. 

Das hängt vom Fahrtgebiet ab. Für alle Kreuzfahrten mit Expeditionscharakter sollten Sie normal gehfähig und über einen durchschnittlichen Gesundheitszustand verfügen. Sie werden auf vielen Reisen – mit Unterstützung der Crew – in Zodiacs ein- und aussteigen müssen. Oft werden Wanderungen angeboten, bei denen es, je nach Anzahl der Teilnehmenden, verschiedene Gruppen gibt: Die einen nehmen es legerer, die anderen wandern sportlicher. 

Etwas aufwändiger kann es bei Reisen in die Arktis oder Antarktis sein: Oft werden medizinische Atteste verlangt, da die medizinische Notversorgung im Fall der Fälle einzig auf das kleine Bordspital beschränkt ist. Aufgrund der Distanz zur Zivilisation ist da meistens auch keine Evakuation mit Rettungshelikopter möglich. Je nach Reise und Reederei genügt aber eine Selbstdeklaration. Teilweise muss Ihr Hausarzt ein entsprechendes Formular ausfüllen und Ihnen mit seiner Unterschrift das «Clear to travel» geben. Dies ist in der Vorbereitung der Reise vielleicht etwas mühsamer als wenn man Badeferien auf Mallorca bucht, aber auch in Ihrem Interesse.

Kommt es während einer Reise zu einem medizinischen Notfall, kann es im Extremfall sein, dass das Schiff die Reise unterbrechen und zu einem Nothafen zurückfahren muss, um einen erkrankten oder verunfallten Passagier (oder eine Besatzungsmitglied) zu evakuieren. Die medizinischen Vorabklärungen helfen, das Risiko eines Reiseunterbruchs zwar nicht zu eliminieren, aber zu minimieren. 

Für eine Reise in eine Warmwasser-Region ist die Kleidung eigentlich schon gegeben: sommerlich leger. Packen Sie aber auch eine leichte Jacke ein, da es am Abend auf See durchaus kühler werden kann. Und sicher auch immer eine Regenjacke, da je nach Fahrtgebiet und Saison tropische Regenschauer möglich sind. 

Sie sollten nebst Shorts, auch lange Hosen einpacken. Auf vielen Schiffen geht es zwar sehr familiär zu und her, aber zum Abendessen im Restaurant werden Shorts nicht so gern gesehen. Je nach Fahrtgebiet bedingt auch die lokale Kultur eine gewisse Zurückhaltung bei der Kleidung, wie zum Beispiel der Verzicht auf schulterfreie Kleidungsstücke oder zu kurze Beinkleidung. Auch für Wanderungen sind lange Hosen oft von Vorteil, um sich vor Gestrüpp und Insekten zu schützen. 

Last but not least: Sonnenbrille, Sonnenhut und ein Sonnenschutzmittel mit einem hohen Schutzfaktor gehören auf jeden Fall ins Gepäck. Auch bei bedecktem Himmel kann die Sonneneinstrahlung auf dem Meer intensiv sein.

Die meisten Expeditionskreuzfahrten bieten eine Reihe von Land- und Wasseraktivitäten an:

• Wanderungen
• Vogelbeobachtungen 
• Besuch von lokalen Dörfern
• Schlauchbootfahren
• Schnorcheln (vom Schiff oder von Stränden aus)
• Kajak fahren
• Stand-Up-Paddeln
• Entspannen am Strand
• BBQ am Strand
• Vorträge vom ausgebildeten Expeditionsteam über die Natur und Kultur der bereisten Region. Je nach Schiff sind die Vorträge ausschliesslich in Englisch, vereinzelt mit Simultanübersetzung in Deutsch. Es gibt einige wenige Schiffe, bei denen jeweils deutschsprachige Expert*innen mitreisen. 

Ihr Expeditionsteam wird Ihnen genau erklären, wie Sie sich zu verhalten haben. Das ist dann keine Empfehlung, sondern eine Weisung. Seien Sie sich bewusst, dass sie in einer von der Natur dominierten Region an Land gehen werden und die Flora und Fauna geschützt werden muss, damit auch zukünftige Besucher*innen die Schönheit dieser Region geniessen können. Aber keine Angst, Sie werden genügend Gelegenheit bekommen, die Tierwelt und die Natur aus nächster Nähe zu bewundern.

Auf vielen Expeditionsschiffen ist das Teilen einer Kabine – im Gegensatz zu Kreuzfahrtschiffen – mit einer fremden Person des gleichen Geschlechts möglich. Dabei buchen Sie eine halbe Doppelkabine und zahlen den normalen Reisepreis, egal ob noch eine zweite Person in die Kabine gebucht wird oder nicht.

Wenn Sie aber eine garantierte Einzelkabine buchen möchten, fällt oft ein recht hoher Zuschlag von bis zu 80 Prozent an. Auf den älteren Schiffen werden noch Betten in Vierbett- oder Dreibettkabinen angeboten, welche dann etwas günstiger sind als Doppelkabinen (gleiches Geschlecht garantiert).

Zum Teil gibt es Reedereien, die auf den Einzelkabinenzuschlag verzichten. Siehe unsere Specials für Alleinreisende.