Die Schienen des Train du Désert
Bahn Reisebericht

Auf den Spuren von James Bond – Marokko im «Train du Désert»

«Marokko hat mich mit der Magie von 1001 Nacht, warmherzigen Menschen, köstlichem Essen und den alten Königsstädten verzaubert», sagt Ship'N'Train Travel-Mitarbeiterin Andrea Maurer. Sie war im Herbst 2022 auf Studienreise in Marokko und erzählt in ihrem Reisebericht davon. Unter anderem, von wo nach wo der Sonderzug Train du Désert fährt und was es mit James Bond auf sich hat.

In Fès, der Königsstadt

Meine Reise startet mit einer geführten Stadttour durch Fès. Von den vier Königsstädten – Fès, Marrakesch, Meknès und Rabat – ist Fès die älteste Königsstadt Marokkos. Mit der ältesten islamischen Universität in Marokko ist sie das geistige Zentrum des Landes. Karima, unsere sympathische und kompetente Reiseleiterin, begeistert uns mit ihrem Wissen und auch mit ihrer herzlichen Art für ihre Stadt. Es ist eine Freude, mit ihr unterwegs zu sein.

Frische Minze gegen den Gerberei-Geruch

In der Altstadt, der «Medina», staunen wir über die engen Gassen und das emsige Treiben der Händler. Um die Privatsphäre zu gewähren, sind die gegenüberliegenden Türen immer versetzt voneinander angelegt. Weiter darf ein Besuch der berühmten Gerberei nicht fehlen. Wir sind froh, dass wir uns einen Büschel frische Minze an die Nase halten können – hier riecht es ziemlich streng. 

Ebenso berühmt ist Fès für seine Töpfereien. Wir besuchen eine Manufaktur und sind beeindruckt ob den zig Bestellungen, die vorbereitet und verpackt sind. Bereit, um in die ganze Welt verschickt zu werden. Wir lassen die Stadttour bei einem «Thé à la menthe» auf der Terrasse des bekannten Hotels Les Merinides ausklingen. Danach fahren wir über Land weiter, nach Oujda. 


Im Wüstenzug

Am nächsten Tag treffen wir auf die Gruppe, die mit uns gemeinsam mit dem Sonderzug «Train du Désert» nach Bouarfa fährt. Die Fahrt von Oujda bis Bouarfa wird exklusiv für internationale Gruppen von maximal fünfzig Personen durchgeführt.

Gemächlich unterwegs

Zum nostalgischen Zug gehören eine Diesellokomotive, ein klimatisierter Erste-Klasse-Sitztplatzwagen, ein älterer Wagen mit Senkfenstern zum Öffnen und ein Küchenwagen. In der einfach ausgestatteten Küche mit Gaskochern zaubern die Köche ein wunderbares Menü aus Couscous, Tajine, Salat und Harira, der typischen vegetarischen Gemüsesuppe.

In einem gemächlichen Tempo von maximal 50 Km/h fahren wir durch fruchtbare Landschaften, über Brücken und durch enge Talabschnitte. Dabei durchqueren wir die Bergkette des Jbel Bou Keltoum. Nach der Ortschaft Ain Bni Mathar fährt der Wüstenzug hinaus in die endlos scheinende Steppenlandschaft Ostmarokkos.

Drehort

Auf dieser Bahnlinie verkehren nur noch wenige Güterzüge. Gleichwohl ist ab und an was los in den einsamen Landschaften: Unter anderem dienten sie als Filmkulisse für den James-Bond-Film «Spectre».


In den Sanddünen

Von Bouarfa aus geht es mit Fahrer und Privatauto zu den grossen Sanddünen Erg Chebbi. Auf dem Weg dorthin essen wir eine Berberpizza, die mit einer Mischung aus Zwiebeln, Kräutern und Gewürzen belegt ist. Den letzten Abschnitt legen wir auf dem Rücken eines Dromedars zurück –  fast zwei Stunden wohlverstanden :-) Unterwegs geniessen wir die Stille der Wüste. 

Wir übernachten draussen im «Sahara Sunny Luxury Camp», was sehr schön, jedoch auch sehr kalt ist. Zwar bin ich mit meinem dicken Pyjama gut eingepackt, freue mich jedoch über die vielen Decken, die uns zur Verfügung stehen.


In der Schlucht

Auf dem Weg in die Oasenstadt Tinghir halten wir in Tinjdad an. In einem alten Ksar, einer Berbersiedlung, besuchen wir das El Khorbat-Museum und erfahren spannende Einzelheiten über die Bewohner*innen in Südmarokko. Angekommen in Tinghir spazieren wir durch die eindrückliche Todgha-Schlucht und später durch die Innenstadt. 


In Marrakesch

Unterwegs nach Marrakesch besuchen wir den «Ait Benhaddou», eine der schönsten und besten besuchten Ksars im Süden Marokkos. Danach geht es weiter über den wunderschönen Tichka-Pass nach Marrakesch. Die Farben des Atlas-Gebirges reichen von Ocker bis Violet und gegen den späteren Nachmittag erleuchtet alles in einem warmen goldenen Farbton. Immer noch fasziniert vom traumhaften Anblick des Atlas-Gebirges kommen wir in Marrakesch an.

Überrumpelt und amüsiert gleichzeitig

Zwar sind wir etwas überrumpelt von dem Gedränge in der Innenstadt und dem auf dem Gauklerplatz «Djemaa el Fna». Gleichzeitig amüsiert uns das bunte Treiben auf dem Platz auch. Wir schauen zu und trinken dabei unseren Minzentee. Ich empfehle, in einem Riad zu übernachten. In den schönen und ruhigen Innenhöfen kann man sich tipptopp ausruhen, um sich dann wieder mit Elan in das emsige Treiben Marrakeschs zu stürzen. 

Bereits am nächsten Morgen muss ich mich von Marokko verabschieden. Die vielen wunderschönen Eindrücke und warmherzigen Begegnungen nehme ich in Gedanken mit heim.


Nach und durch Marokko reisen

Möchten Sie diese oder eine ähnliche Reise durch Marokko unternehmen? Allen voran mit dem «Train du Désert» fahren? Gerne sind wir für Sie und Ihre individuellen Reisewünsche da. 

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