HANSEATIC inspiration in Göteborg an der Pier
Schiff

Wie gefallen uns die neuen Expeditionsschiffe von Hapag-Lloyd Cruises?

Zwischen 2019 und 2021 nahm Hapag-Lloyd Cruises ihre drei neuen Expeditionsschiffe in Betrieb und veräusserte die beliebten und bewährten Schiffe BREMEN und HANSEATIC. Erfüllen die neuen Schiffe die Erwartungen? Urs Steiner, Teamleiter von Ship'N'Train Travel, hat seinen Büroarbeitsplatz für einige Tage mit einer Junior Suite auf der HANSEATIC inspiration getauscht. Sein Fazit? Das lesen Sie in den folgenden Zeilen.

Elegant aber mit maritimen Flair in ihren Linien liegt die HANSEATIC inspiration am kleinen Kreuzfahrtterminal von Göteborg. Was für ein Unterschied zu den riesigen Kreuzfahrtschiffen, die sonst noch auf den Weltmeeren fahren. Hier alleine an der Pier wirkt sie gross und stolz. Später im Hafen von Oslo werden wir einen Grössenvergleich haben mit der AIDAluna und staunen, wie familiär unsere HANSEATIC inspiration doch ist.


Es geht an Bord

Nachdem die schwedischen Drogenspürhunde erwartungsgemäss in unserem Gepäck nichts Illegales gefunden haben, dürfen wir an Bord und unsere Junior Suite mit Balkon beziehen. Die 27 Quadratmeter grosse Balkonkabine wirkt sehr hell und geräumig. Vom Konzept her ähnlich wie die Balkonkabinen auf der EUROPA 2 von Hapag-Llyod Cruises. Für das ausgeklügelte Lichtsystem in der Kabine gibt es eine Bedienungsanleitung, die sich übrigens lohnt zu studieren. Damit jeweils zur rechten Zeit am rechten Ort das richtige Licht angeht.

Noch komfortabler? Das geht

Zeit für einen kleine Zwischenverpflegung auf dem Balkon: Einen Kaffee von der Nespresso-Maschine und frische Früchte, allesamt in der Kabine bereit. Die ganze Kabine wirkt frischer und moderner als auf der alten HANSEATIC. Für Gäste, die es gerne noch komfortabler haben, gäbe es dann auch die 42 Quadratmeter grossen Junior Suiten respektive die 71 Quadratmeter grossen Grande Suiten, beide mit Butlerservice.


Wo essen?

Die öffentlichen Räume des Schiffes wirken sehr einladend und ich fühle mich sofort wohl. Über die Kulinark müssen wir nicht gross sprechen – hervorragend. Ein Besuch im Spezialitätenrestaurant Nikkei, das sich auf eine eher untypische japanisch-peruanische Trendküche spezialisiert hat, lohnt sich sehr. 

Bedientes Hauptrestaurant bevorzugt

Das Frühstück und das Mittagessen kann normalerweise im Buffetrestaurant oder im Hauptrestaurant eingenommen werden. Zum Frühstück bevorzuge ich jeweils das bediente Hauptrestaurant, da es mir im Buffetrestaurant zu den Stosszeiten zum Teil doch etwas zu kantinenhaft zugeht. Vor allem wenn man das Aussendeck aufgrund des Wetters nicht vollständig nutzen kann. Da nehme ich das kurze Warten, bis der bestellte Kaffee kommt, gerne in Kauf.


Schiffsrundgang

Vor dem Mittagessen ist oft das HanseAtrium das Ziel, in dem das Expeditionsteam jeweils die kommenden Landausflüge vorstellt. Nach dem Essen oder für einen Nachmittagskaffee bevorzuge ich die wohnliche Observation Lounge, oberhalb der Kommandobrücke. Hapag-Lloyd Cruises bietet zwar keine All-inclusive-Getränkepakete an, so dass Soft Drinks wie auch alkoholische Getränke je nach Konsumation verrechnet werden. Die Preise sind äusserst fair, so bezahle ich für ein offenes Bier gerade mal Euro 2.50.

Für einen Spaziergang an der frischen Luft bietet sich das oberste Deck, Deck 9, an. Toll ist auch ein Gang zum speziellen «Inspiration Walk» am Bug des Schiffes. Dort kann man sich an der Spitze des Schiffes den Fahrtwind um die Nase wehen lassen.

Die von der Werbeabteilung gerühmten ausfahrbaren Balkone auf dem Deck 8 sind gut. Für mich zwar ein etwas komisches Gefühl auf dem Glasboden zu laufen, so hoch über dem Meer.


Die Landgänge und die Vorträge

Ein zentrales Element einer Expeditionskreuzfahrt mit Hapag-Lloyd Cruises sind die Landgänge. Das Schiff ankert oft in Buchten, in denen es keinen Pier gibt. Deshalb wird der Shuttle zwischen Schiff und Land entweder mit einem der Rettungsboote oder mit den Zodiacs durchgeführt. Wer noch die alte HANSEATIC kennt, mit der klappernden Gangway, die zu den Booten führte, dürfte die wesentlich stabilere Version mit der höhenverstellbaren Plattform der HANSEATIC inspiration schätzen. Beim Ein- und Ausstieg muss man aber unbedingt die helfenden Hände der Mannschaft in Anspruch nehmen.

Deutschsprechendes Expeditionsteam

Das erfahrene Expeditionsteam an Bord ist immer deutschsprachig, sozusagen das Markenzeichen von Hapag Llyod Cruises. Das ist vor allem bei den wissenschaftlichen Vorträgen ein Vorteil, in denen viele Fachausdrücke verwendet werden. Denn selbst wenn man gut Englisch spricht, ist ein wissenschaftlicher Vortrag auf Englisch oft schwierig(er) zu verstehen als einer auf Deutsch. Aus diesem Grund kann bei der Auswahl eine Expeditionskreuzfahrt von Hapag-Lloyd Cruises gegenüber internationalen Expeditionsreedereien die Nase vorn haben. 


Das Fazit

Last but not least ist die Hardware eines Expeditionsschiffes nur so gut, wie die Software, sprich die Mannschaft des Schiffes. Über die habe ich nur lobende Worte. Gerade mit dem Servicepersonal in den Restaurants oder Lounges baut man schnell ein familiäres Verhältnis auf, ohne dass dabei die nötige professionelle Distanz zwischen Personal und Gast verloren geht. Auch die guten Geister vom Housekeeping, der Küche oder dem Maschinenraum erledigen ihre Aufgaben meiner Meinung nach sehr gut. Ich habe das Gefühlt, dass an Bord eine gute Organisation herrscht. 

Ein Quantensprung

Um ehrlich zu sein, ich bin ungern in Hamburg von Bord gegangen und ich hätte es länger an Bord ausgehalten. Nein, nicht nur ausgehalten, sondern genossen. Wenn ich die neue Schiffsgeneration von Hapag-Lloyd Cruises mit der alten HANSEATIC vergleiche, möchte ich nicht mehr zurück. Die HANSEATIC inspiration – zusammen mit ihren Schwestern HANSEATIC spirit und HANSEATIC nature – sind ein Quantensprung. Sie wirken auch im Inneren sehr nautisch im Gegensatz zur EUROPA 2 zum Beispiel, auf der man sich teilweise wie in einem Hotel und nicht wie auf einem Schiff fühlt (wobei fairerweise gesagt werden muss, dass die EUROPA 2 ein reines Kreuzfahrtschiff und kein Expeditionschiff ist). 

Die Konklusion: Es spricht nichts gegen sondern alles für eine Expeditionskreuzfahrt mit Hapag-Lloyd Cruises. Gerne fasse ich kurz zusammen, was alles dafür spricht: 

  • Die deutsche Bordsprache schätze ich vor allem bei den Vorträgen und Landgängen.
  • Die Kulinarik hält, was die Hapag-Lloyd Cruises Werbung verspricht.
  • Die Landgänge sind professionell organisiert.
  • Das Personal ist freundlich und kompetent.
  • Die Routen der drei Expeditionsschiffe sind spannend und abwechslungsreich.

PS: Wer trotzdem mal noch mit der alten HANSEATIC fahren will, kann das im asiatischen Raum mit einer neuseeländischen Reederei machen: Es gibt sehr spannende und ausgefallene Routen zwischen dem Russischen Fernost (in normalen Zeiten) bis zur Antarktis ab Neuseeland.

Die alte BREMEN fährt für eine amerikanische Reederei weiterhin ab Argentinien in die Antarktis.

 

Die Reise wurde von Hapag-Lloyd Cruises unterstützt.

Unsere Partnermarken