Redonda de Miradores
Bahn Reisebericht

Unbekanntes Andalusien

«Die Sonne kitzelt mich in der Nase. Hola Màlaga. Die Stadt am Meer von Andalusien ist bekannt für das sonnige und warme Wetter. Es ist Frühling, Mittagszeit und wir fahren in ein Restaurant. Es gibt Ajoblanco – eine kalte Mandelsuppe mit Knoblauch zur Vorspeise, gefolgt von einem Pipirrana, dem andalusischen Sommersalat mit Tomaten, Peperoni und Gurken.» Was unsere Mitarbeiterin Andrea Maurer ausser dem feinen Essen in Spanien erlebt, erzählt Sie Ihnen in ihrem Reisebericht. 

Priego de Córdoba

Gleich nach dem eingangs erwähnten Mittagessen verlassen wir Malàga, da wir uns auf dieser Studienreise auf die unbekannteren Ortschaften Andalusiens konzentrieren. Die Fahrt geht nach «Priego de Córdoba», ein wunderbares Städtchen in der Provinz Córdoba.

Zwar ist es erst Mitte März, die Sonne aber, scheint bereits kräftig auf Priego herunter und in den Gassen ist mitten zur Siesta-Zeit noch nicht viel los. Das Museumshotel Patricia Chica, ein altes Herrenhaus im Barock-Stil, ist unsere Unterkunft für die nächste Nacht. Im grün bepflanzten Innenhof geniessen wir einen Apéro bevor wir die Stadt auf eigene Faust erkunden.


«Im Turm angekommen geht mir das Herz auf.»

Am frühen Abend holt uns Maria vom «Oficina de Turismo de Priego de Córdoba» ab, um uns das «El Castillo» zu zeigen. Oben im Turm angekommen, geht mir das Herz auf bei diesem Weitblick über den Naturpark «Sierras Subbéticas» mit seinen Schluchten, Steilwänden, Höhlen und Quellen. Die vielen Brünnen fallen auf. Durch sie hat die Stadt ihren Spitznamen «Ciudad del Agua» erhalten.

Gemütlich schlendern wir zum alten Stadtbezirk Barrio de la Villa. Die weissen zwei- bis dreistöckigen Häuser bilden lange enge Gassen und sind überall mit Blumen geschmückt.


Vor dem Abendessen treffen wir uns mit dem Olivenbauer, seinem Sohn, weiteren Familienmitgliedern und dem Bürgermeister der Stadt zur Olivenöl-Degustation. Der Sohn des Olivenfeldbesitzers spricht sehr gut Englisch und führt durch die Degustation. Amüsiert beobachten wir, dass der Vater wohl nicht immer ganz einverstanden ist mit den Aussagen. Der junge Mann lässt sich aber nicht beirren.

Nach der Degustation folgen feine Tapas und Wein, bis unsere Bäuche vollgeschlagen sind. Der Bürgermeister, ein lustiger Herr, scheint unsere Gesellschaft auch zu geniessen und begleitet uns bis ins Hotel zurück.

Erholt erwache ich am nächsten Morgen im riesigen Bett von meinem romantischen Zimmer. Unser Fahrer José fährt den Bus sicher und agil durch die kilometerlangen Olivenhaine. In ganz Spanien gibt es mehr als 300 Millionen Olivenbäume, ein Grossteil davon in Andalusien.


Jaén

Angekommen in der Welthauptstadt des Olivenöls, Jaén, begrüsst uns Teresa, die ortskundige Reiseleiterin. Ihre Begeisterung für Andalusien und seine Geschichte ist ansteckend.

Bekannt war Jaén bereits in der Zeit der römischen Herrschaft, als in dieser Region nach Silber geschürft wurde. Es folgte die Eroberung durch die Araber, bevor die Spanier das Land zurückeroberten. Das grösste, der noch erhaltenen Arabischen Bäder in Spanien, liegt im Stadtviertel Magdalena.

Eindrücklich ist auch die «Catedral de la Asuncion», entworfen vom Architekten Andrés de Vandelvira, welcher auch in den Renaissancestädten Baeza und Úbeda wirkte.


Baeza

Fürs Mittagessen fahren wir weiter nach Baeza, UNESCO-Weltkulturerbe, mit der am besten erhaltenen Renaissancegebäuden Europas. Nach sehr feinen, fast zu vielen, Tapas trainieren wir die Kalorien gleich wieder ab: Wir steigen auf den gotischen Turm der Kathedrale von Baeza.

Da ich gerne Löwen habe, begeistert mich der Löwenbrunnen auf der «Plaza del Populo» und ich verabschiede mich ein wenig wehmütig von dieser ruhigen Stadt.


Úbeda

Weiter nach Úbeda, der nahegelegenen Schwesterstadt von Baeza und ebenfalls UNESCO-Weltkulturerbe. Mein Zimmer im «Palacio de Úbeda» hat wieder ein riesiges Bett und die Wände und die Dachschräge lässt es noch gemütlicher wirken.

Nach einem guten Essen im «Parador de Úbeda» geniessen wir einen Schlummertrunk im Ausgangsviertel, welches an einem Freitagabend sehr belebt ist.

Die Stadt der tausend Hügel

Das Frühstück ist köstlich. Natürlich fehlt Brot mit reichlich Olivenöl nicht – das typische Frühstück Andalusiens. Wir gehen zur «Redonda de Miradores», von da aus sieht man, wieso Úbeda auch den Spitznamen «Die Stadt der tausend Hügel» trägt: Stundenlang könnte ich da auf der Mauer sitzen und die Aussicht auf die Olivenhaine geniessen.

Beim schönen «Plaza Vázquez de Molina» besichtigen wir gefühlt die hundertste Kirche in Andalusien. Wobei ich zugeben muss, dass sie wahnsinnig eindrücklich sind und mir die Architektur jeder einzelnen imponiert.


Córdoba

Nun geht’s weiter in eine bekanntere Stadt: Ins christlich, islamisch und jüdisch geprägte Córdoba. Schnell merkt man, dass es wieder hektischer zu und her geht und die Leute nicht Zeit haben für ein Schwätzchen mit Besucher*innen.

Unsere örtliche Reiseleiterin, ursprünglich aus Deutschland, klärt uns darüber auf, wie Córdoba versucht, die Tourismusströme zu koordinieren, damit die Stadt für Tourist*innen und Bewohner*innen gleichermassen attraktiv bleibt.

Hufeisenbögen

Das Gefühl der Ehrfurcht, als ich die «Mezquita Catedral de Córdoba» besichtige, kommt noch jetzt nach der Reise in mir auf. Soweit das Auge reicht, sehe ich Hufeisenbögen – und mittendrin eine gotische Kirche. Einfach nur «Wow».


Ein ausgezeichnetes Nachtessen erwartet uns im Restaurant Ermita de La Candelaria. Es befindet sich in den Räumen eines früheren Klosters. Müde kehren wir zurück ins Hotel, um am nächsten Tag mit dem Zug mit fast 300 Stundenkilometer von Córdoba nach Madrid zu düsen.

In Spanien gibt es am Bahnhof vor dem Einstieg eine Sicherheitskontrolle, bei der Sie etwas Zeit brauchen. Das Gepäck wird, so wie am Flughafen, gescannt, bevor man zum Perron gelangt. Ein moderner Zug mit sehr bequemen Sitzplätzen erwartet uns. Pro Wagon gibt es einen TV, der für Unterhaltung sorgt. Bei uns läuft der Film «Barbie» :-)

Mini-Fazit

An Andalusien gefällt mir die Mischung aus geschichtsträchtigen Städten, eindrücklichen Landschaften, feinem Essen und schönen Stränden – ja, ich komme wieder!


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