Skandinavien im Winter: Die wenig bekannte Region Västerbotten

Meine Reise beginnt in der finnischen Hauptstadt Helsinki. Dick eingepackt bin ich bereit, die Stadt zu entdecken. Viele der Sehenswürdigkeiten – der Senatsplatz mit dem weissen Dom oder die Uspenski-Kathedrale – liegen nahe beieinander und es freut mich, dass ich zu Fuss unterwegs sein kann.

Aufwärmen

Typisch nordisch wärme ich mich in der alten Markthalle mit einer heissen Fischsuppe auf. Mmmhh!

Die Reise Richtung Schweden setze ich im Zug fort. Im Speisewagen lehne ich mich zurück und ich lasse die winterlichen Landschaften an mir vorbeiziehen. Und wenn ich schon beim Geniessen bin: Ich gönne mir ein klassisches skandinavisches Gericht, Fleischbällchen und Kartoffelstock.

Vaasa und Umeå

Nach zirka vier Stunden erreiche ich die kleine Stadt Vaasa, die auf der finnischen Seite des bottnischen Meerbusen liegt und Ausgangspunkt ist für die Fährüberfahrt nach Umeå, Schweden. Mein Tipp: An den Ufern Vaasas entlangschlendern und es sich in einem der Restaurants gemütlich machen.

Am nächsten Tag geht es auch schon los: Ich steige in die Fähre und lasse mich durch das schöne UNESCO-Welterbe Kvarken Archipelago schippern, an Bord der «Aurora Botnia». Das Fährschiff gehört zu den umweltfreundlichsten Passagierschiffen der Welt. Die Hauptkraftstoffquelle ist Flüssigerdgas; das Schiff kann auch mit Biogas betrieben werden.

Nach vier Stunden

Angekommen auf der schwedischen Seite erwartet mich mit Umeå die grösste Stadt Nordschwedens. Vier Stunden hat die Überfahrt gedauert. Wie erwähnt, ist es zwar die grösste Stadt, gleichwohl ist das Stadtzentrum angenehm überschaubar und überzeugt mich mit vielen guten Restaurants, Museen und Einkaufsmöglichkeiten. Besonders mag ich, dass man kilometerlang dem jetzt zugefrorenen Fluss «Umeälven» entlangspazieren kann.

In Umeå treffe ich auf weitere Teilnehmer*innen von dieser Studienreise. Gemeinsam lernen wir in den nächsten Tage die Region Västerbotten kennen.

Die Region Västerbotten liegt im Norden Schwedens, westlich des bottnischen Meerbusen. Wir besuchen die Ortschaften Granö, Malö, Storuman und Lycksele. Ich freue mich, deren Besonderheiten zu entdecken. Die Vogelnester in Granö zum Beispiel ...

Schlafen im Nest

Nein, die Vogelnester sind nicht für Tiere gedacht sondern natürlich für uns Menschen. Ein besonderers Erlebnis, welches ich Ihnen wärmstens empfehle. Die Nester sind hoch in den Baumkronen platziert, sind liebevoll eingerichtet und die grossen Fenster eignen sich perfekt, um nach den Nordlichter Ausschau zu halten. Da möchte man eigentlich gar nicht einschlafen. 

Für mich, und sicherlich für einen jeden Reisenden, immer spannend unterwegs: Das Kulinarische. Wer Fleisch und Fisch mag, der probiert Rentier, Saibling und Lachs. Und die Käseliebhaber*innen werden ihn lieben, den berühmten Västerbotten Hartkäse. Er schmeckt ziemlich würzig. Es ist toll, dass wir draussen in der schönen Natur oder auch mal in einem Tipi essen. 

Kaffee und Kuchen auf schwedisch

Was für unsere deutschen Nachbar*innen «Kaffee und Kuchen» und für die Engländer*innen «Afternoon Tea» ist, ist für die Schweden «Fika», eine Kaffeepause mit schwedischem Kaffee und Gebäck. So wird auf unserer Reise oft dazu aufgerufen. Bei den kalten Temperaturen wärmt uns der heisse Kaffee von innen wieder auf. 

Klar, wer sich im Winter für eine Reise nach Skandinavien entscheidet, der möchte ein paar Sachen draussen erleben. Wie wärs mit den folgende Aktivitäten:

• Tour mit einem Schneemobil (Snowmobile)
• Husky-Schlittenfahrt
• Husky-Trek
• Langlauf
• Sauna

Das Schneemobil

Die Schneemobile oder eben Snowmobile dürfen wir selbst lenken. Dazu benötig man einzig einen Führerausweis. Die Schwed*innen besitzen einen Führerausweis extra für die Snowmobile. Nach einer kurzen und wertvollen Sicherheitsübung geht es los: Durch Wälder und über einen gefroren Fluss. Wow!

Die Husky-Schlittenfahrt

Ganz ehrlich, ich bin nicht der grösste Hundeliebhaber. Deshalb bin ich vor der Fahrt auch etwas skeptisch. Doch kaum sehe ich die süssen Huskies und darf mit ihnen und dem Schlitten durch die unberührte Natur fahren, ist jegliche Skeptik verschwunden. Es ist wirklich einmalig, mit den Hunden durch die traumhaften Landschaften zu düsen.

Der Husky-Trek

Eine super Alternative oder auch Ergänzug zum Hundeschlittenfahren: Mit einem Husky im Schnee wandern gehen. Muskelkater? Je nach Hund ja.

Der Langlauf

Sind Sie gerne auf den Loipen unterwegs? Ich auch. Unter anderem in Lycksele gibt es eine Loipe, die an unsere Unterkunft grenzt. Ich miete ein paar Skis und drehe eine Runde. Perfekt, um die abendliche Stimmung einzufangen und zu geniessen. 

Das Saunieren

Genau, es gibt keine Reise durch die nordischen Länder, ohne mindestens einmal in einer Sauna gewesen zu sein. Und was gibt es besseres, als es nach all den winterlichen Aktivitäten zu tun? Im Hotel Lappland in Lycksele erwartet uns übrigens nicht nur eine Sauna, sondern ein 1700 Quadratmeter (!) grosses SPA. 

Vom ersten Tag an überprüfen wir den Wetterbericht. Nicht für das Wetter tagsüber, das zu unserem Glück meist sonnig daherkommt. Wir wollen wissen, ob es in der Nacht bewölkt sein wird und ob wir die Nordlichter, oder auch Polarlichter genannt, sehen können.

Gute Chancen

An unserem letzten Abend ist es soweit: Von der «Aurora App» erhalten wir eine Benachrichtigung. Darin steht, dass die Chancen gut stehen. Also packen wir uns nach dem Abendessen noch einmal gut ein und gehen hinaus in die Kälte. Wir warten nicht lange und schon sehen wir die ersten Lichter am Himmel tanzen.

Wir alle schätzen diesen besonderen Augenblick sehr. Umso mehr weil es wirklich nie garantiert ist, dass man die Nordlichter zu Gesicht bekommt.

Nach einer unglaublich schönen Woche in Västerbotten verlasse ich die Region (leider) wieder. Ich fahre mit dem Zug durch die winterlichen Landschaften Richtung Süden nach Stockholm, die Hauptstadt Schwedens. 

Zeit für Museumsgänge

Obwohl Stockholm eher als Sommerdestination bekannt ist, kann ich die Stadt im Winter empfehlen. Ich nehme mir Zeit für ein paar Museumsgänge. Die Auswahl ist gross: Das maritime Vasa-Museum, das das Schiffswrack vom im Jahr 1628 gesunkenen Kriegsschiff Vasa beherbergt. Dann das Nobelpreis-Museum und das Abba-Museum.

Die engen Gassen von «Gamla Stan», der Stockholmer Altstadt, glänzen mit einer leichten Schneedecke. Wieder aufwärmen? Die vielen Restaurants und Cafés sind tipptopp dafür. 

Ich freue mich, wenn Sie Lust auf diese Reise bekommen haben. Gerne organisieren wir für Sie Ihre Reise durch Skandinavien. Vorab schon gut zu wissen: Helsinki und Stockholm erreichen Sie ab der Schweiz bequem mit dem Zug und der Fähre.