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Genuss-Segeln – Gut zu wissen
Genuss-Segeln – Gut zu wissen
Neben den "normalen" Segelschiffreisen von Sea Cloud und Star Clippers, wo die Gäste wie auf einem Kreuzfahrtschiff verwöhnt werden, gibt es auch Segelschiffreisen auf (historischen) Grossseglern, wo man aktiv als Mannschaftsmitglied mitarbeiten darf. Diese Seite behandelt einige Eigenheiten dieser Reiseart, wo man als "Voyage Crew" Teil der Mannschaft ist.
Anreise zum Einschiffungshafen
Die Einschiffungszeit ist normalerweise am späteren Nachmittag. Wenn Sie direkt von der Schweiz aus zum Einschiffungshafen reisen, planen Sie ein bis zwei Tage Reserve ein. Bedenken Sie, dass zum Beispiel durch technische Defekte, verpasste Anschlüsse oder überbuchte Flüge die Ankunft sehr schnell um einen Tag (oder im schlimmsten Fall sogar länger) verzögert werden kann.
Je nach Klimazone ist es auch von Vorteil, sich vor der Einschiffung bereits an die ungewohnten Temperaturen und/oder Luftfeuchtigkeit zu gewöhnen.
Die Segelschiffe liegen normalerweise in einem zentrumsnahen Hafenbecken. Je nach Lage Ihres Hotels kann das Schiff sogar zu Fuss oder mit einer kurzen Taxifahrt erreicht werden.
Kabine
Die Kabinen an Bord von (historischen) Grossseglern sind meistens recht klein. Die Bettwäsche wird an Bord zur Verfügung gestellt. Bei mehrwöchigen Reisen wird die Bettwäsche zwischendurch von der Mannschaft gewechselt. Jede Koje verfügt normalerweise über eine Nachtlampe.
Die Kabinen verfügen oft über einen kleinen Schrank, den Sie mit Ihren Kabinenkameraden teilen. Meistens liegt die Nasszelle mit Dusche/WC ausserhalb der Kabine und wird geteilt. Handtücher müssen Sie nicht von Zuhause mitnehmen, diese werden Ihnen an Bord zur Verfügung gestellt.
Steckdosen
Sofern Sie Geräte mit einem dreipoligen Stecker auf der Reise dabei haben, nehmen Sie auf jeden Fall einen Adapter mit, da diese weder an Bord noch in den Ein- und Ausschiffungshäfen verwendet werden können. Normalerweise ist die Spannung 220 Volt.
Sprache
Je nach Schiff ist Deutsch oder Englisch die Verständigungssprache. Schiffe von deutschen Reedereien haben mehrheitlich nur Deutsch sprechende Mannschaften an Bord und auch vorwiegend Deutsch sprechende Mitsegler. Bei holländischen Schiffen ist die Bordsprache meistens Englisch, aber oft sind auch Deutsch sprechende Crewmitglieder und Mitsegler an Bord.
Gepäck
Da die leeren Gepäckstücke in der Kabine gelagert werden müssen, nehmen Sie bitte keine Hartschalenkoffer mit, sondern einen Rucksack oder eine Stofftasche. Diese lassen sich viel besser verstauen.
Wäsche waschen
Auf kürzeren Reisen (bis ca. eine Woche), sollte man eigentlich nicht waschen müssen. Bei längeren Reisen: an Bord befinden sich normalerweise eine Waschmaschine sowie ein Trockner. Da die Waschmaschine bei Seegang jedoch nicht benutzt werden darf, kann keine verlässliche Aussage gemacht werden, wann und wie oft gewaschen werden kann. Wenn Ihre Wache an der Reihe ist, werden Sie informiert und instruiert, wann die Wäsche wo abzugeben ist.
Getränke an Bord
Die Getränke zu den Mahlzeiten (Tee, Wasser, Kaffee) sind im Reisepreis jeweils inbegriffen. Die meisten Schiffe verfügen über eine kleine Schiffsbar, die vor und nach dem Abendessen geöffnet ist. Dort sind sowohl alkoholische wie auch nicht-alkoholische Getränke erhältlich. Der Verbrauch wird auf einer Liste mit Strichen notiert und am Schluss der Reise wird abgerechnet.
Seekrankheit
Ein Segelschiff liegt bei starkem Wind wesentlich ruhiger im Wasser als ein Frachtschiff. Erfahrungsgemäss gewöhnt man sich nach ein bis drei Tagen an die Bewegung des Schiffes. Eine gewisse Gelassenheit wenn Sie an Bord kommen, eine ausgewogene Ernährung, genügend Schlaf und nur wenig oder gar kein Alkohol sind gute Voraussetzungen um der Seekrankheit ein Schnippchen zu schlagen oder die Effekte zu mildern. Zudem können Sie sich in der Schweiz beim Arzt oder in der Apotheke über Medikamente beraten lassen. Ein Mittel, das oft empfohlen wird, ist Stugeron. Wegen möglichen Nebeneffekten ist man von den Pflästerchen hinter dem Ohr eher wieder weggekommen. Ihr Arzt oder Apotheker kann Sie umfassend beraten. Trotz aller Vorbereitungen kann es sehr gut sein, dass Sie sich die ersten ein bis zwei Tage an Bord etwas schlapp oder unwohl fühlen.
Medizinische Versorgung
Wenn man eine lange Seereise auf dem offenen Meer unternimmt, ist man – auch im Notfall – meistens mehrere Tage von einer modernen medizinischen Versorgung entfernt. An Bord Ihres Schiffes verfügen mehrere Mannschaftsmitglieder über medizinisches Training. Zudem ist (im Normalfall) ein Arzt an Bord, der im kleinen Schiffsspital Patienten im beschränkten Rahmen behandeln kann. Bei Reisen in Küstenregionen kann normalerweise im Notfall innerhalb von kurzer Zeit eine medizinische Versorgung organisiert werden.
Sofern Sie spezielle Medikamente benötigen, so nehmen Sie einen genügend grossen Vorrat mit an Bord. Falls Sie für Ihre Reise einen medizinischen Fragebogen ausfüllten müssen: Vermerken Sie medizinische Vorerkrankungen bitte unbedingt auf dem Gesundheitszeugnis, das Sie mit der Buchungsbestätigung erhalten. Sollte sich Ihr Gesundheitszustand zwischen Buchung und Abreise verändert haben, so informieren Sie uns – zuhanden der Reederei – auf jeden Fall. Vergessen Sie bei Reisen mit langen Ozeanpassagen nicht: einmal auf hoher See, gibt es kein zurück mehr und mit maximal sieben bis acht Knoten in der Stunde kann es sehr lange dauern, bis medizinische Hilfe verfügbar ist! Im Zweifelsfalle vermitteln wir Ihnen gerne den Kontakt zum Schiffsdoktor, der mit Ihnen zusammen die Situation analysieren kann.
Da die Platzverhältnisse an Bord sehr eng sind, werden Erkältungen und Grippeviren einfach übertragen. Bei längeren Reisen kann es sinnvoll sein, sich rechtzeitig gegen Grippe impfen zu lassen (mindestens zwei Wochen vor der Reise). Sofern Sie empfindlich auf Lippenherpes oder Entzündungen sind, nehmen Sie entsprechende Heilmittel am besten ebenfalls von der Schweiz aus mit.
Versicherung
Die Schiffsversicherung der Segelschiffe deckt normalerweise alle (medizinischen) Unfälle während des Aufenthaltes an Bord des Schiffes ab. Die Schiffs-Versicherung deckt keine Unfälle oder Schäden während den Landaufenthalten ab. Für alle Reisen ist deshalb eine weltweit gültige Kranken- und Unfallversicherung inkl. medizinischem Rücktransport in die Schweiz zwingend vorgeschrieben.
Bordwährung / Zahlungsmöglichkeiten
Ihr Bordkonto mit allen Getränken, versandten E-Mails und gekauften Souvenirs müssen Sie gegen Schluss der Reise bar begleichen. Je nach Schiff werden Euro oder USD (oder beides) akzeptiert, vereinzelt können auch Lokalwährungen zur Bezahlung verwendet werden. An Bord der Grossseglern werden keine Kreditkarten akzeptiert. Je nach Reiseroute benötigen Sie noch etwas Bargeld für Landausflüge (Taxis, Essen an Land, Souvenirs). In grösseren Ortschaften kann man heutzutage weltweit mit der Maestro-Karte an sehr vielen Geldautomaten Lokalwährung beziehen.
Ausschiffung / Weiterreise
Normalerweise findet die Ausschiffung im Verlauf des Vormittags statt. Der Fahrplan kann meistens ohne Probleme eingehalten werden, da bei zu wenig Wind mit Motorkraft gefahren wird. Aber auch hier kann es sein, dass sich die Ankunft durch unvorhergesehene Umstände verspätet. Rechnen Sie wie bei der Ankunft im Einschiffungshafen wieder einige Tage Reserve zwischen der Ankunft und einem evtl. Weiter- oder Rückflug ein.
Rückmeldung / Fotos
Es freut uns immer, wenn wir nach einer Reise Rückmeldungen von unseren Kunden erhalten, ob die Reise die Erwartungen erfüllt hat. Positive Aspekte freuen uns und kritische Anmerkungen helfen uns, zukünftige Kunden noch präziser beraten zu können.
Reisevorbereitung: Packliste
Was packen Sie für Ihren Genuss-Segeltörn ein?
Da Sie Ihr leeres Gepäckstück in der Kabine lagern, reisen Sie mit einem Rucksack oder mit einer Stofftasche (zum Beispiel mit einer Duffle Bag). Hartschalenkoffer eignen sich nicht, da sie sich nicht gut verstauen lassen.