Schätze der schottischen Inseln

1. Tag: Einschiffung in Aberdeen, Schottland
Die Reise beginnt in Aberdeen im Nordosten Schottlands, wo Ihr Expeditionsschiff an einer Anlegestelle im Fluss Dee liegt. Das Boarding erfolgt am Nachmittag. Nach der obligatorischen Sicherheitsübung fahren Sie durch die Mündung des Dee River hinaus in Richtung Nordsee.

2. Tag: Lerwick, Shetland Inseln
Ihr Schiff nähert sich am Morgen Lerwick, dem Verwaltungssitz der Shetland Inseln. Das Archipel besteht aus mehr als 100 Inseln, von denen nur 15 ganzjährig bewohnt sind. Die Inseln bilden den nördlichsten Teil des britischen Königreichs und liegen etwa 300 Kilometer nördlich des schottischen Festlands. Diese "zentrale" Lage im Nordatlantik hat im Laufe der Jahrhunderte viele Menschen auf die Inseln geführt, und das skandinavische Erbe schimmert noch immer in Dialekten, Folklore und Ortsnamen durch.

Nachdem Sie sicher im Hafen angelegt haben, fahren Sie im Rahmen eines optionalen Ausflugs durch Lerwick in Richtung Scalloway, eine kurze aber landschaftlich reizvolle Fahrt. Beim erhöht liegenden Ortseingang können Sie den Blick auf das charmante Dorf und das imposante Scalloway Castle geniessen. Nach einem kurzen Fotostopp geht es weiter in Richtung Osten durch das Gebiet, das lokal als "Black Gates" bekannt ist - ein Gebiet, in dem noch immer Torf für die Verwendung als Brennstoff gestochen wird.

Der Strasse nach Norden folgend ist das nächste Ziel Clickimin Broch. Dort haben Sie Zeit, diesen gut erhaltenen und restaurierten Broch zu erkunden und mehr über das Leben in der Eisenzeit zu erfahren. Anschliessend geht es gegen Mittag zurück nach Lerwick. Der Rest des Tages steht zur freien Verfügung, bevor im Verlaufe des Nachmittags der Kapitän wieder den Befehl zur Weiterfahrt gibt.

3. Tag: Ullapool, Schottland
Ullapool liegt in der Region Ross and Cromarty in den schottischen Highlands und ist ein kleines Dorf mit Hafen, in dem etwa 1'500 Menschen leben. Rund 80 Kilometer nordwestlich von Inverness gelegen, ist dies trotz seiner relativ geringen Grösse die grösste Siedlung weit und breit.

Ullapool liegt in den ruhigen Gewässern des Loch Broom und geniesst eine der spektakulärsten Landschaften des Vereinigten Königreichs. Die Bevölkerungsdichte in den Northwest Highlands ist mit der der Mongolei vergleichbar. Ullapool liegt inmitten von Tausenden von Quadratkilometern unberührter Wildnis. Als ideales Tor zu Assynt ist Ullapool ein Magnet für Geologen, die seit Jahrhunderten diese Region Schottlands besuchen: Meteoriteneinschlägen, das Öffnen und Schliessen von Ozeanen bis hin zum Aufstieg und Fall von Bergen. Am besten lässt sich diese dramatische Landschaft zu Fuss erkunden, denn direkt vom Hafen aus gibt es schöne Wandermöglichkeiten. Derweil wimmelt es im Loch Broom von Tieren, die Sie am besten auf einer Zodiacfahrt mit Ihrem Expeditionsteam entdecken. Zudem passieren Sie auf dem Weg nach Ullapool die Summer Isles, die ein Magnet für Delfine sind.

4. Tag: Tobermory, Mull Island
Tobermory war bis 1973 die einzige Ortschaft auf der Insel Mull. Das Dorf, das in der Nähe des nördlichen Eingangs zum Sound of Mull an der Ostküste von Mishnish liegt, wurde 1788 ursprünglich als Fischereihafen gegründet und hat etwa eintausend Einwohner. Helle, farbenfrohe Häuser und Geschäfte überblicken die belebte Hafenfront der Stadt, hinter der sich die von dichten Wäldern bedeckten Hügel erheben. Tobermory ist ein wahres schottisches Juwel und beherbergt viele Künstler. Tobermory ist auch das ideale Tor zur weiten Wildnis der Isle of Mull, mit hervorragenden Wandermöglichkeiten, von denen viele direkt am Hafen beginnen. Das nährstoffreiche Wasser und die starken Strömungen des Sound of Mull ermöglicht vielfältiges Leben im Meer: Robben, Delfine und Adler sind in der Gegend beheimatet. Auch exotischere Besucher wie Riesenhaie sind in der Nähe zu finden. Natürlich wäre keine schottische Insel, die etwas auf sich hält, ohne eine Brennerei vollständig. Die Brennerei der Isle of Mull stellt zwei berühmte Sorten her, den sanften, weichen Tobermory und den rauchigen, intensiven Ledaig (ausgesprochen: Leh-Chig). Mit mehreren gemütlichen Pubs rund um die Bucht haben Geniesser die Qual der Wahl. Sláinte!

5. Tag: Iona Island / Lunga Island
Folgen Sie den Spuren von Generationen von Heiligen und Pilgern. Trotz seiner winzigen Grösse ist Iona ein geschichtsträchtiger Ort, an dem das Christentum durch den Heiligen Columba aus Irland nach Schottland kam. Als er in der heidnischen Wildnis von Port na Curaich ankam, begann der heilige Columba an der Stelle zu predigen, an der später die Abtei von Iona errichtet werden sollte. Teile des Klosterkomplexes stammen aus der Zeit um 800 n. Chr. und sind damit eine der ältesten christlichen Stätten in Westeuropa. Die im hervorragenden Abteimuseum aufbewahrten Reliquien erzählen die faszinierende Geschichte dieser Insel. Jahrhunderte der Wikingerüberfälle, der geografischen Isolation und der schottischen Reformation führten dazu, dass die Abtei verfiel, bis die Gebäude 1899 in den Besitz des Iona Cathedral Trust übergingen und der lange und mühsame Prozess des Wiederaufbaus begann. Heute ist die Insel ein beliebtes Ziel für diejenigen, die die Ruhe des kristallklaren Saphirmeers und der wilden grünen Hügel suchen. Ihr Besuch beinhaltet einen Spaziergang durch die kleine Stadt und Zeit zur freien Verfügung in der Abtei. Um die Abtei zu erreichen, durchqueren Sie das charmante Dorf Iona (häufiger einfach "das Dorf" genannt), in dem sich mehrere Galerien, Geschäfte und Cafés befinden. Die Insel Iona bietet auch hervorragende Wandermöglichkeiten und einen natürlichen Lebensraum, in denen mehrere seltene Tierarten, darunter der Wachtelkönig, leben.

Sie kehren zum Mittagessen auf das Schiff zurück. Während dem Essen fährt der Kapitän das Schiff zu Insel Lunga. Die winzige, unbewohnte Insel Lunga liegt inmitten der Treshnish Isles, einer Gruppe schroffer Felsen westlich der Isle of Mull. Die Insel wurde aufgrund ihrer reichhaltigen Tierwelt als besonderes Schutzgebiet (Special Area of Conservation) ausgewiesen. Die Bewohner verliessen die Insel während der Highland Clearances und überliessen Lunga der Natur. Heute beherbergt die Insel eine der grössten Seevogelkolonien auf den schottischen Inseln. In einem Einschnitt in den Felsen tummeln sich Tausende von Trottellummen und Tordalken auf felsigen Sitzstangen, während schillernde Krähenscharben und Papageientaucher ihre Nester und Höhlen auf den grasbewachsenen Hängen darüber behaupten. Die Vögel hier wurden nie gejagt und zeigen eine bemerkenswerte Scheu vor Menschen.  Achtung: Diese Aktivität ist als mittelschwer eingestuft; die Landung auf dem felsigen Strand ist für Personen mit Mobilitätsproblemen nicht geeignet.

6. Tag: Hilda / St. Kilda
Heute erreichen Sie die abgelegene Insel Hirta, die für ihre höchsten Meeresklippen im Vereinigten Königreich bekannt ist. Das Schiff hat 45 Seemeilen westlich der Küste zu den Äusseren Hebriden zurückgelegt, um diesen entlegensten Teil des Vereinigten Königreichs zu erreichen. Auf den unbewohnten Inseln finden sich Überreste des menschlichen Erbes in Form von mittelalterlichen Dörfern und Architektur. Die Inseln wurden hauptsächlich zur Seevogeljagd und als Weideland genutzt. Die letzten 36 Bewohner verliessen die Insel am 29. August 1930, weil das Leben auf dem abgelegenen Archipel zu schwierig geworden war. Heute leben dort Sommerbewohner, darunter Mitarbeiter des National Trust for Scotland, Freiwillige und Wissenschaftler.

Der vulkanische Archipel, der aus den Inseln Hirta, Dun, Soay und Boreray besteht, wurde von der UNESCO in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen und hat damit einen doppelten Status als Natur- und Kulturschatz. Die spektakulären Landschaften, versteckten Buchten, das zerklüftete Terrain und die vogelreichen Küsten sind das, was Sie bei Ihrem Besuch erleben werden.

St. Kilda ist ein Brutgebiet für viele wichtige Seevogelarten. So halten Sie Ausschau nach Basstölpeln, Lachsturmvögeln, Papageientauchern und dem Eissturmvogel, und wenn Sie grosses Glück haben, entdecken Sie vielleicht den endemischen St. Kilda-Zaunkönig, der in der dichten Vegetation an den Klippen und Felshängen nach Insekten sucht. Auf dem Meer halten Sie wie immer Ausschau nach Meeressäugern, zu denen in diesen Gebieten auch Buckelwale und Orcas gehören können.

7. Tag: Lewis & Harris
Sie befinden sich nun in der abgelegenen Inselgruppe der Äusseren Hebriden - hier liegen die Isle of Lewis und Harris, eine zerklüftete, raue Insel mit Heidekraut und Moor, Seen und Flüssen, in dem sich die Hafenstadt Stornoway befindet. Nach der Ankunft im Hauptort am frühen Morgen können Sie einen fakultativen Ausflug machen, der Sie entlang der wilden Landschaft der Äusseren Hebriden und der alten Geschichte in Form der neolithischen Callanish Standing Stones führt. Sie werden vom Reiseleiter viele spannende Geschichten zu den Sehenswürdigkeiten hören.

Zurück in Stornoway fährt das Schiff zu den Shiant-Inseln, welche Sie umrunden werden. Die Shiant-Inseln bedeuten aus - dem Gälischen übersetzt - so viel wie "verzauberte Inseln". Die in Privatbesitz befindlichen Inseln beherbergen grosse Populationen von Seevögeln und sind aufgrund ihrer geschützten Meeresgebiete ideal für Vogelbeobachtungen. Sie verbringen einige Zeit damit, die atemberaubende Landschaft zu geniessen, bevor Sie weiterfahren.

8. Tag: Kirkwall, Orkney Islands
Am Morgen werden Sie den Hafen von Kirkwall auf den windigen Orkney-Inseln vor der schottischen Küste erreicht haben. Der Name der Orkney-Inseln stammt aus dem Altnordischen und bedeutet "Robbeninseln". Wi die anderen Inseln im Nordatlantik ist auch diese Region reich an Wikinger-Geschichte. Sie können bei einem fakultativen Ausflug von Kirkwall zur Westseite der grössten Insel, Mainland, fahren. Sie durchqueren das Weltkulturerbe des neolithischen Kernlands von Orkney. Ihr Ausflug führt Sie vorbei an den Stehenden Steinen von Stenness zum 5'000 Jahre alten zeremoniellen Ring von Brodgar, einem dauerhaften Überbleibsel einer der frühesten europäischen Zivilisationen.

9. Tag: Auschiffung Aberdeen, Schottland
Am frühen Morgen ist das Schiff in Aberdeen. Ausschiffung und individuelle Weiterreise.