Tiefblaues Eis rund um Spitzbergen
Schiff Reisebericht Expedition

Die Arktis – eine Reise ins ewige Eis?

Während zehn Tagen besucht unsere Mitarbeiterin Carmen Meier im Sommer 2023 das empfindliche Ökosystem rund um Spitzbergen. «So schön meine Expeditionsreise war, sie stimmt mich nachdenklich», erzählt sie. Warum? Gemäss Expert*innen sei es möglich, dass die Arktis – innerhalb des nächsten Jahrzehnts – im Sommer komplett eisfrei ist. Trotz dieser Tatsache erlebt Carmen eine noch intakte Eiswelt. «Mit gut genährten Eisbären.»

Die Expeditionsreise, die ich mir ausgesucht habe, gehört zu unseren spezielleren Expeditionsreisen in der Nordpolarregion. Gleich vorneweg: Es gibt verschiedene Reiserouten, die auf Spitzbergen möglich sind. Bei mir ist es die Umrundung innerhalb von zehn Tagen. Ich freue mich sehr, dass es klappt und das Eis «Platz macht» für unsere Route. Denn bei einer geplanten Umrundung weiss man nie, ob man ganz herzumkommt. Auf die Eislage kommt es an, da wir nicht mit einem «Eisbrecher» unterwegs sind.


«Good Morning, good Morning, good Morning!»

Das Kabinenmikrofon knirscht. Pünktlich um 6.30 Uhr wecken uns die Expeditionsleiter*innen und informieren über die aktuelle Wetterlage, unseren Standort und das heutige Programm. Kann es wie geplant umgesetzt werden? Die Wind- und Wetterverhältnisse bestimmen die Route. Umso spannender ist es, was mich an ebendiesem Tag erwartet.

Erst Frühstück, dann geht es los

Nach einem reichhaltigen Frühstück ziehen wir uns für unseren ersten Landgang warm an. Etwas nervös bin ich, gleichzeitig gespannt und ich freue mich. Bevor es los geht, werden wir in Gruppen eingeteilt. Aus Vorschriftsgründen darf immer nur eine gewisse Anzahl Personen an Land, und das gestaffelt.

Unsere Expeditionsleiter*innen kunden den Ort des Landganges aus, danach sind wir dran. Sie müssen sich sicher sein, dass keine hungrigen Eisbären in unserer Nähe sind. Ob wir einen sichten werden? Nicht an diesem Tag ...

Wetterglück

Die Natur in Spitzbergen ist einzigartig und wunderschön. Wohl dank unserem Wetterglück ergibt sich ein unglaubliches Farbenspiel der Gletscher, Eisberge und Eisskulpturen. Allesamt strahlen in tiefem blau. Ich bin beeindruckt. 


24 Stunden Sonne

Am Nachmittag geht es weiter mit Landgängen oder Zodiac-Exkursionen. Sofern aus wetterbedingten Gründen das Programm ändert oder drinnen stattfinden muss, gibt es immer Alternativen: Die spannenden Vorträge an Bord zum Beispiel. Von den Expert*innen erfahre ich, dass das Packeis in dieser Form im Laufe der nächsten fünf bis zehn Jahre nicht mehr vorhanden ist. Das Eis schmilzt. Das stimmt mich nachdenklich ...

Erfreulicheres 

Im Spitzbergen-Archipel steht die Sonne jedes Jahr von Ende April bis Ende August 24 Stunden am Tag am Himmel. Stellen Sie sich das Licht und die Farben am Abend vor ... Ein Traum. In den darauffolgenden Tagen unserer Expedition sehen wir die unterschiedlichsten Tiere: Von Walrossen, Robben, über verschiedene Vogelarten und bis hin zu einer Polarfuchs-Familie mit zwölf (!) Welpen. Ein Highlight.

Und dann zeigt er sich

Und der Eisbär? Ganz hoch im Norden auf dem Packeis begegnen wir ihm. Dem König der Arktis himself. Insgesamt sehen wir deren drei. Wow. Was mich besonders freut ist, dass sie alle gut genährt und fit sind. Das ist nicht selbstverständlich in dem so heiklen Ökosystem. 


Gut zu wissen

Longyearbyen Spitzbergen

Spitzbergen ist eine Inselgruppe zwischen dem norwegischen Festland und dem Nordpol. Der Ausgangspunkt für eine Schiffsexpedition in die arktische Wildnis ist Longyearbyen. Dort finde ich mich schnell zurecht. Es gibt ein paar Hotels, einen Supermarkt, Cafés und Souvenirgeschäfte. Ich empfehle Ihnen das moderne Svalbard Museum zu besuchen. Es zeigt Objekte aus der vierhundertjährigen Geschichte des Spitzbergen-Archipels und erklärt die Umstände, die menschliches Leben und Aktivitäten auf den Inseln ermöglicht haben.

Hin und zurück

Der Flughafen in Longyearbyen ist klein, entsprechend begrenzt ist die Anzahl an Flügen. Ab Zürich fliegen Sie via Oslo, mit teilweise kurzem Zwischenstopp in Tromsö. Wetterbedingt ist mit Flugausfällen oder Verspätungen zu rechnen. 

Grundsätzlich sollten Sie genügend Zeit für die Reise nach Spitzbergen einplanen. In Longyearbyen angekommen, fährt regelmässig ein Airport Shuttle zu Ihrer gebuchten Unterkunft oder direkt zum Hafen (Fahrzeit zirka 15 Minuten). 

Am letzten Abend unserer Exkursion geniessen wir traditionsgemäss ein Galadinner, bevor wir im Hafen von Longyearbyen anlanden. Wir verbringen die letzte Nacht an Bord und fliegen am nächsten Tag retour in die Schweiz. 


Das Expeditionsschiff Hondius

Das Expeditionsschiff Hondius, Baujahr 2019, ist ein 3-Sterne-Schiff mit Platz für maximal 170 Passagier*innen. Sie ist in der Arktis sowie Antarktis unterwegs und ein speziell für Expeditionen gebautes Schiff mit Eisklasse PC6 (Sommerfahrt in mittlerem, einjährigem Eis). Mehr dazu lesen Sie hier. 

Besondere Merkmale:

  • Umweltfreundlich mit LED Beleuchtung
  • Dampfheizung
  • Moderne Energiemanagementsysteme, die den Kraftstoffverbrauch und die CO2-Werte auf ein Minimum reduzieren
  • Bordsprache englisch, oft sind deutschsprechende Expert*innen an Bord
  • Grosszügige Doppelkabinen mit Fenster, Drei- und Vierbettkabinen mit Bullauge, die «Grand Suite» verfügt zudem über einen Balkon

Zu den öffentlichen Räumen gehören das Schiffsrestaurant, der Aufenthalts- und Vortragsraum mit Bar und Bibliothek, weiter gibt es einen kleinen Vortragsraum sowie einen Empfangsbereich mit Rezeption.

Die Hondius gehört zum niederländischen Unternehmen Oceanwide Expeditions, die auf Reisen in die Polarregionen spezialisiert sind. Zur Flotte gehört neben der Hondius, die Plancius, Ortelius und das Segelschiff Rembrandt van Rijn sowie in Zukunft auch die Janssonius.


Die Arktis

Der Begriff Arktis ist aus dem altgriechischen Wort arktos abgeleitet und bedeutet Bär. Sie ist die Erdregion um den Nordpol und damit eines der beiden Polargebiete. 

Im Winter herrschen Temperaturen von minus siebzig Grad Celsius und im kurzen Sommer Temperaturen von null bis sechs Grad – ein wildes Paradies für Tiere und Pflanzen. Das schwindende Meereis und immer neue Temperaturrekorde verdeutlichen, dass der Klimawandel längst Realität ist: Innerhalb des nächsten Jahrzehnts könnte die Arktis im Sommer komplett eisfrei sein.


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